Prävention

Eine Strategie zur effizienteren Risikovermeidung

Der Klimawandel wirkt sich direkt auf die durch Naturereignisse verursachten Schäden an Gebäuden aus. Die Häufigkeit und Intensität von Überschwemmungen, Gewittern, Wind- und Hagelereignissen nimmt zu. Diese Gefahren betreffen mittlerweile mehr als 70% der von der KGV in den letzten Jahren ausgezahlten Entschädigungsleistungen.

Angesichts dessen stellte die KGV im April 2024 anlässlich einer Pressekonferenz im Rahmen der Energissima-Messe ihre Strategie zur Förderung der Prävention zum Schutz vor Naturgefahren vor. Die Strategie umfasst zwei Handlungsschwerpunkte: zum einen die Erhöhung der finanziellen Mittel für Subventionen an Eigentümer und zum anderen die bessere Information über die Gefährdung der Gebäude durch Naturgefahren

Was die erste Achse betrifft, so hat die KGV ihre Beiträge von 30% auf 50% erhöht, um den Eigentümern zu helfen, die Widerstandsfähigkeit ihrer Gebäude gegen Naturgefahren zu erhöhen. Darüber hinaus hat die KGV in Zusammenarbeit mit dem Amt für Energie eine Sonderaktion gestartet: vom 1. Juni 2024 bis zum 31. Dezember 2026 profitieren Renovierungsvorhaben, die vom Kanton im Rahmen des Gebäudeprogramms subventioniert werden, von einer Verdoppelung der Beiträge der KGV für bestimmte Schutzmassnahmen von Gebäuden gegen Naturgefahren. Diese Sonderaktion ermöglichte auch die Einführung neuer Beiträge zur Verbesserung des Brandschutzes im Rahmen von Renovierungen, wie z.B. die Sanierung von Treppenhäusern, die Ertüchtigung von alten Kaminen oder das Anbringen einer zusätzlichen Schutzschicht bei integrierten Photovoltaikanlagen.

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Für die zweite Schwerpunktachse stellt die KGV den Eigentümern digitale Mittel zur Verfügung, um ihnen mehr Wissen bezüglich der Risiken zu vermitteln, die ihre Gebäude bedrohen könnten. Insbesondere hat das Kompetenzzentrum Prävention die Gefährdungskarte Oberflächenabfluss des Kantons Freiburg aktualisiert, indem neue Datenebenen wie z. B. die Fliessgeschwindigkeit hinzugefügt wurden. Dabei handelt es sich um eine Premiere in der Schweiz.

Zudem bietet die KGV den Eigentümern kostenlose Beratungsanalysen an, die von GEAK-Experten durchgeführt werden. Letztere haben die neue Ausbildung, die die KGV 2024 in Zusammenarbeit mit dem Amt für Energie einführte, absolviert. Diese erste Analyse ermöglicht es, kritische Situationen zu erkennen und die Eigentümer auf entsprechende Lösungsmöglichkeiten, die zum Teil von der KGV finanziert werden, hinzuweisen.

Während des vergangenen Jahres verstärkte die KGV zudem ihre Anwesenheit vor Ort bei etwa zehn Veranstaltungen und Konferenzen und dies entweder als Organisator oder als Teilnehmer. Diese Veranstaltungen trugen dazu bei, ihre Aufgaben und Kompetenzen bei den Baufachleuten noch weiter bekannt zu machen.

Mit ihrer neuen Strategie beugt die KGV Gefahren vor und legt Wert darauf, den Eigentümern klare Antworten und Lösungen zu bieten, die den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen angepasst sind.

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Neue Ausbildungen

Im Jahr 2024 setzte die KGV ihre Bemühungen im Bereich der Ausbildung fort, um Eigentümer und Fachleute für den Gebäudeschutz vor Natur- und Brandgefahren zu sensibilisieren.

Zusätzlich zur Ausbildung für GEAK-Experten führte die KGV einen neuen Kurs im Bereich Brandschutz ein, der sich an Architekten und Planer richtet. Die Digitalisierung des Kurses ist für das Jahr 2027 geplant. Ausserdem organisierte die KGV die Ausbildung zur Einführung in den Gebäudeschutz vor Naturgefahren, die sich an Gebäudeeigentümer sowie an ein breites Zielpublikum von im Bauwesen tätigen Fachleuten richtet.

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Erneuerung der Kaminfegerkonzessionen

Die KGV ist die zuständige Behörde, welche die Organisation des Kaminfegerwesens im Kanton Freiburg regelt. Die KGV führte im Jahr 2024 eine öffentliche Ausschreibung zur Erneuerung der Konzessionen für die Kaminfegersektoren, die am 1. Januar 2026 in Kraft treten wird, durch. Die endgültige Vergabe der Konzessionen wird im Frühjahr 2025 erfolgen. Die Neuorganisation, die auf geografischen, sprachlichen und wirtschaftlichen Analysen beruht, gewährleistet die Überlebensfähigkeit der Konzessionäre in Anbetracht der erforderlichen Anzahl von Reinigungen und des zunehmenden Rückgangs der Installationen.

Anzahl behandelter Baubewilligungsgesuche pro Jahr

Subventionen

Anzahl behandelter Gesuche

Subvention Anz. behandelter Fälle Zugesagter Betrag Bezahlter Betrag
Blitzschutzsysteme 226 380‘911 278‘177
Beitrag an Wasserversorgung 50 179’000 82’800
Brandmauern 4 34’253 15’157
Sprinkleranlagen 5 17’030 27’755
Feuermeldeanlagen 3 39’800 9’179
Schutzmassnahmen Naturgefahren 82 307‘874 133‘598
Sonderaktionen (Segura 360) 12 45’800 15’300
Brandschutzkonzept * 3 14’324 10’000
Heusonden * 33 - 7’424
Rauchabzug ** 32 48’800 12‘500
Kuppel ** 2 17’656 -
Feuerbeständige Fassade ** 7 118‘840 -
Abdichtung von Öffnungen ** 4 16’175 3’600
Verstärkung und Abdichtung von Lichtschächten ** 1 2’670 -
Feuerbeständiges Dach ** 6 49‘760 6’400
Vertikale Fluchtwege ** 26 109‘930 1’600
TOTAL 496 1‘382‘823 603‘490

* Neuheiten 2024

** Zuschüsse im Rahmen der Sonderaktion Gebäudeprogramm / Neuheit 2024

496

behandelte Gesuche im Jahr 2024

1382823

zugesagter Betrag im Jahr 2024

603490

ausgezahlter Gesamtbetrag im Jahr 2024

Ausbildung

Ausbildung Anzahl Teilnehmer
Kommunale Fachperson, Weiterbildung 86
Blitzschutz, Grundkurs 80
Blitzschutz, Weiterbildung 114
Notbeleuchtung 16
Brandschutz für Architekten und Planer 31
Gebäudeschutz gegen Naturgefahren, Grundkurs 16
Zusatzausbildung für GEAK-Experten 84
SecuLab (v.a. durch GIBS-Dozenten erteilt) 1'956
TOTAL 2’383